Ein Roman entsteht

Ich bin eigentlich kein Fan von High Fantasy, aber dieses Werk habe ich trotzdem sehr genossen. Es ist sehr weit weg von den üblichen High Fantasy-Klischees, jedoch trotzdem eindeutig diesem Bereich zuzuordnen. Ich finde es schön, wenn ein Autor aus einem vorgefertigten Schema ausbricht und man dabei als Leser trotzdem nicht das Gefühl hat, den Boden unter den Füßen weggezogen zu bekommen.

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Ich schreibe jene Geschichten, die ich selbst gern lesen würde und Fantasy, die ihrem Namen noch alle Ehre macht. Mein erklärtes Ziel sind einzigartige Geschichten in handwerklich einwandfreier Umsetzung.

Selbst die klassische Heldenreise muss nicht zur x-ten lauwarmen Herr-der-Ringe-Kopie werden, wenn man es richtig macht. Jeder Charakter hat eine andere Sicht auf die Welt, jeder geht seinen Weg auf eine Weise, die ihn einzigartig und unersetzlich macht.

Wenn man das als Autor im Hinterkopf behält, ist der erste Schritt getan, um tiefgründige Figuren zu erzeugen. Doch auch das Setting muss stimmen, damit man nicht das Gefühl hat, die Charaktere würden in einer Welt leben, in welcher nur die unmittelbar sichtbare Oberfläche existert, wie in einer Kulissenstadt. Insbesondere Neuautoren vernachlässigen diesen Punkt oft. Die Welt muss ebenso lebendig sein wie die Figuren und ebenso eine Entwicklung durchlaufen, dann funktioniert es. Wenn der Leser vergisst, dass er gerade ein Buch in den Händen hält und ganz in der Welt versinkt, dann macht man es richtig.

Mein Weg zur fertigen Geschichte

Bevor ich das eigentliche Schreiben beginne, erstelle ich eine Kapitelübersicht, fertige Charakterbögen und arbeite die Schlüsselereignisse aus. Eine gute Planung ist die beste Vorbeugung gegen Schreibblockaden.

Reines Discoveryschreiben praktiziere ich bei freien Arbeiten auch hin und wieder, so entstand beispielsweise Terra Anura, doch das ist für mich die Ausnahme. Wenn das Gerüst steht und die wichtigsten Charaktere, kann das eigentliche Schreiben losgehen. Ich lege mir einen passenden Schreibsoundtrack ein und stelle mir eine große Tasse Tee dazu, ohne die geht es nicht. Während der Arbeit an der Geschichte läuft ein Film vor meinem inneren Auge ab und ich vergesse, dass ich vor dem Rechner sitze, die Finger huschen von allein über die Tastatur und ich treibe hinfort. Es hat etwas Meditatives. Ich lasse die Figuren ihren Weg gehen und brauche ihnen eigentlich nur noch hinterherzuschreiben. Oft ergeben sich dadurch weitere Wendungen, die sogar mich überraschen.

Wirklich harte Arbeit ist das Korrigieren. Jeder Autor hat dafür seine eigene Methode. Ich lese mir am nächsten Tag das zuvor Geschriebene noch einmal durch und merze die Fehler aus, dann geht es im Text weiter.

Wenn der Erstentwurf steht, wandert er zu meinen Betalesern, die mir wertvolle Rückmeldungen geben. Dann korrigiere ich noch einmal und meistens wandert die Geschichte danach zu anderen Betalesern. Da sich Inhalt und Ausdruck bis zum Schluss immer wieder ändern, kommt die Rechtschreibkontrolle erst am Schluss. Bei Auftragsarbeiten stehe ich zusätzlich die ganze Zeit über in engem Kontakt zum Auftraggeber.

Bis eine Geschichte von mir als fertig erachtet wird, durchläuft sie etwa zwanzig Korrekturdurchgänge und passiert die Hände von drei Betalesern.

 

Hier sieht man den fertigen Erstentwurf des Buches für Negaia.